Berlin/Neukölln – Flanieren auf der Sonnenallee

8 Sonnenallee Wasserpfeifen

Der Berliner Bezirk Neukölln gilt als ein abschreckendes Beispiel für eine gescheiterte Integration mit all den sicherheitspolitischen und finanziellen Folgen für Bürger und Stadtverwaltung. Dies sagen die einen!

Neukölln hat viele liebens- sowie lebenswerte Vierteln und auch in den sozialen Brennpunkten ist man durchaus sicher. Und das sagen die anderen!

In einzelnen Episoden über vier soziale Brennpunkte in Neukölln soll das Leben in diesem Bezirk beschrieben werden.

Die Eindrücke stammen von einer kurzen vorösterlichen Studienreise in der Zeit vom 4. – 7. April 2017.

Hier soll eine Schilderung über die Sonnenallee (3. Episode), die als die harte Ecke von Berlin gilt, gebracht werden.

3. Episode: Flanieren auf der Sonnenallee

Keine Straße in Berlin ist arabischer als die Sonnenallee, zumindest die ersten Kilometer ab Hermannplatz. Danach wechseln Bio-Läden, Berliner Gaststätten usw..

Ein Hot Spot in Berlin, der abends eher gemieden werden sollte. Die Sonnenallee gilt bei den Einwohnern und auch bei den Polizisten als die harte Ecke von Berlin.

4 Sonnenallee

7 Sonnenallee Straßenansicht

9 Al Anwar Geschäft

Halal – Fleischereien und –Imbissstuben, libanesische Restaurants, Herrenfriseure, Hochzeitgeschäfte, die Niqabs im Schaufenster zeigen, Reisebüros mit ihrem Logo in arabischen Schriftzeichen, die „One – Way – Flights“ zu interessanten Destinationen im Nahen Osten anpreisen. Und vieles anderes mehr! 90 % der Ladengeschäfte sind in arabischer Hand.

Drogendealer, Straßengangs, Betrunkene prägen nach Sonnenuntergang das Bild. Die Gehwege sind schmutzig, düstere Gestalten hocken in Internetcafes zusammen, in den Seitenstraßen wird Hehlerware verschoben. Junge Männer mit Migrationshintergrund kreisen in dunklen BMWs. Viele wollen Schutzgeld erpressen oder sind einfach nur auf der Suche nach Streit oder einer Schlägerei.“ Dies ist ein kurzer Auszug aus einem bereits acht Jahre alten Artikel der deutschen Zeitung „Die Welt“.

Buchpublikationen aus dem Jahr 2016 und 2017, die sich auch mit der Sicherheitslage in Berlin / Neukölln beschäftigen, haben darauf verwiesen, dass es in den letzten Jahren zu keinem Abklingen der organisierten Kriminalität in Berlin / Neukölln kam. Im Gegenteil!

Stadtverwaltung und Polizei haben lediglich resigniert. Ich will aber nicht unterstellen, dass man sich mit dem organisierten Verbrechen arrangiert hat. Und wie ist es in Wien?

Empfehlenswerte Bücher zu diesem Thema:

Stefan Schubert: No-go-Areas, Wie der Staat vor der Ausländerkriminalität kapituliert, Kopp-Verlag, Rottenburg, 2017 (ehemaliger Polizist)

Rainer Wendt: Deutschland in Gefahr. Wie ein schwacher Staat unsere Sicherheit aufs Spiel setzt, Riva Verlag, München, 2016 (derzeitiger Präsident der deutschen Polizeigewerkschaft)

Tagsüber kann man – auch als Tourist mit einer Kamera bewaffnet, solange man keine Menschen fotografiert – problemlos durch die Sonnenallee flanieren. Es herrscht ein geschäftiges Treiben mit einem gemischten Publikum.

Abends, nach Einbruch der Dunkelheit, ändert sich schlagartig die Szenerie: nur mehr arabischstämmige Männer in den Cafes oder die einen Einkauf erledigen. Frauen mit Niqabs und in männlicher Begleitung tauchen gelegentlich im Straßenbild auf.

23 Sonnenallee in der Nacht

Und spätestens dann stellt sich eine gewisse Beklommenheit ein, man strebt eiligst heim ins Hotel. Aber vorher muss man noch zur U7 – Bahnstation Hermannplatz mit dem dunklen menschenleeren Platz und den langen U-Bahn-Gängen. Aber dies ist eine andere Geschichte!

Die Sonnenallee ist sicherlich jener Ort in Berlin, vor dem der Zentralrat der Berliner Juden gewarnt hat, den man als Jude mit einem orthodoxen Habit und Aussehen auch tagsüber eher meiden sollte.

Der Rabbi Jehuda Teichtel aus New York von den Lubawitscher Juden, zur Missionierung unter Juden derzeit in Berlin lebend, hat jüngst (2017) gemeinsam mit einer Reporterin und einem Fotografen von der Wochenzeitung „Die Zeit“ gesichert, in der Sonnenallee eine Probe aufs Exempel gemacht.

Er fühlte sich dabei alles andere als wohl. Ein mulmiges Gefühl, das sich bei seinen Auftritten in der Bronx / New York nicht einstellte.

Die Reaktionen auf seinen Spaziergang durch den arabischen Teil der Sonnenallee waren vielfältig, wobei vorauszuschicken ist, dass es keine physischen Übergriffe gab:

  • Die meisten Menschen gehen stumm vorbei!
  • Zweimal kurbeln Männer ihre Autofenster herunter und schreien „Yahoud“, Jude.
  • Eisige Blicke von zwei Männern mit Gebetsketten.
  • Ein Mann rempelt den Rabbiner …
  • … und eine Frau spuckt im Vorbeigehen auf die Straße.
  • Leute hupen an der Ampel und grinsen.

Diese Erlebnisse des Lubawitscher Rabbiners stehen total im Widerspruch zu den Erfahrungen des Gründers der Salaam – Schalom Initiative, Armin Langer, ebenfalls jüdischer Herkunft, der aber, da nicht orthodox, nicht als solcher erkennbar ist.

  • „Die Furcht in Neukölln ist eine ‚Paranoia‘ der Charlottenburger Juden.“
  • „Niemand müsse in Neukölln Angst haben.“
  • „Er habe als Jude in Neukölln nie Probleme gehabt.“

Wenn Du auch über die anderen drei Episoden etwas erfahren willst, dann musst Du Dich auf die Website des MIT-Instituts http://www.mitinstitut.at begeben oder über den Link http://mitinstitut.at/eine-studienreise-in-den-problemkiez-neukoellnberlin-4-7-april-2017/ direkt in den Blogartikel einsteigen.

Abschließend  noch ein stimmungsvolles Lied von Ute Freudenberg & Christian Lais „Auf den Dächern von Berlin ……“

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