Alternativen zum Raubtierkapitalismus

 

Alternativen zum Raubtierkapitalismus sind für uns nur sehr schwer vorstellbar.

Dessen ungeachtet ist aber eine nachhaltige Kursänderung notwendig, wenn wir die beiden wichtigsten Störfaktoren wie …..

  • Die zunehmenden Ungleichheiten (Wenige werden immer reicher, die meisten Menschen aber immer ärmer), wodurch der soziale Frieden in unserem Land gestört wird,

 und

  • die Vergeudung von Humankapital sowie unserer Ressourcen und die Zerstörung unserer Umwelt,…

….wenn schon nicht ausschalten, so doch einbremsen.

Fünf Alternativen zum Raubtierkapitalismus

 

  • (1) Stärkung des bereits vorhandenen Vermögens („Enrichissement“)

Luc Boltanski und Arnaud Esqueere, zwei französische Soziologen, haben in ihrem – im Februar 2017 erschienenen – Buch „Enrichissement: Une critique de la merchandise“  eine interessante  Alternative aufgezeigt. Gemeint ist die Stärkung einer Ökonomie, die bereits vorhandenes Vermögen wertvoller macht – und zwar dadurch, dass Objekte aus Kunst und Kultur, dem Handwerk, der Lebensmittelproduktion sowie die landschaftliche Schönheit eines Landes für den Tourismus in ihrem Wert gesteigert werden. Frankreich besinnt sich immer stärker auf seine kulturellen Ressourcen. So erzielte 2013 allein die Luxusindustrie einen Umsatz von 13 Milliarden €. Aufgabe des Staates ist es, das lokale Handwerk sowie die Landwirtschaft vor den  Eingriffen global agierender Großunternehmen zu schützen.

Das Problem dabei ist, dass dieses Modell nur die betuchteren Konsumenten im Sinn hat. Allerdings werden dadurch auch neue Arbeitsplätze geschaffen bzw. bereits bestehende gesichert.

 

  • (2) Regionalisierung der Ökonomie

Eine weitere Alternative bildet die Regionalisierung der Ökonomie. Da eine regionale Wirtschaft  (landwirtschaftliche Produkte, Handwerk und Dienstleistungen vor Ort organisiert) mit den unterschiedlichsten Kostennachteilen (geringere Stückzahlen, kleinere Betriebseinheiten usw.)  zu rechnen hat, müssen staatliche Subventionen helfen, die höheren Kosten zu kompensieren, um marktgerechte Preise verlangen zu können. Die Konsumenten setzen zwar auf regionale Produkte, aber nicht unbedingt zu höheren Preisen.

Es gibt viele  elektronische Plattformen, um regionale Produkte online zu vertreiben. Als Beispiel hierzu sei der Online-Shop „MyProduct  Spezialitäten“ angeführt. Bitte,  klicke den Link an!


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Was ist denn schon Bio? Diese Frage stellt sich  Andreas Rebers mit Bravour!

  • (3) Mehr Mitarbeiterbeteiligungsmodelle und Stärkung des Genossenschaftswesens

Ausbau des Genossenschaftswesens auf der Basis von Selbstverantwortung, Selbstbestimmung und Selbsthilfe. So hat der „Schuhrebell“ H. Staudinger einen Genossenschaftsverband (den ersten seit 1917) gegründet, dessen Mitglieder nachhaltig und ökologisch produzieren müssen: Erzeugung von biologischen Lebensmitteln, Solarstrom  etc.. Denkbar sind auch die verschiedenen Mitarbeiterbeteiligungsmodelle, wie das von Sahra Wagenknecht empfohlene Stiftungsmodell bei der ostdeutschen Zeiss-Gesellschaft.

 

  • (4) Änderung der Produktionsweise durch eine Änderung des Konsumverhaltens

Ungleich wichtiger ist aber eine Änderung des Konsumverhaltens, wodurch die Konzerne ihrerseits zu einer Änderung ihrer Produktionsweise gezwungen werden. Van Hinte, Niederländer und Gründer des Designforschungslabors DRS22, hat in einem Interview mit der Zeitschrift Spiegel (23/2017) Alternativen dazu aufgezeigt.

  1. Recycling bei Kleidern ist keine gute Lösung. Es werden minderwertige Produkte mit hohem Energieaufwand hergestellt. Eine skandinavische Modefirma Fillippa K. verkauft nicht nur neue, sondern auch gebrauchte Bekleidung. Und man kann Kleidung auch ausleihen.
  2. H & M ist speziell daran interessiert, dass Kleidungsstücke nur kurze Zeit getragen und danach sofort weggeworfen werden. Besser wäre es, Kleider nach Tragedauer zu produzieren – von den Fast – Fashion – Textilien aus Papierfasern bis hin zu haltbaren Marken aus Baumwolle und Wolle. Konsumenten müssen eine andere Beziehung zu ihrer Kleidung entwickeln.
  3. 40 % unserer Nahrungsmittel landen auf dem Müll. Auch hier müssen sich die Verbraucher verändern. Und weniger kaufen! Der Lebensmittelhandel seinerseits muss mit Sparpaketen bei dieser Änderung helfen.
  4. Der Konsument muss sich von seinem ausgeprägten Besitzdenken verabschieden. Vieles kann auch ausgeliehen werden.
  5. Es müssen zudem staatliche Limits beim Energie- und Materialverbrauch, vor allem im Bauwesen, erstellt werden.
  6. Auch die langen Transportwege müssen neu überdacht werden. Die Regionalisierung der Wirtschaft mit Produktion und Konsum in einem kleinen abgrenzbaren Gebiet sowie das Internet, wodurch das Arbeiten von fast jedem Ort aus möglich wird, bieten hierzu sinnvolle Alternativen.

 

  •  (5)  Kampf gegen die künstliche Veralterung (Obsoleszenz) von technischen Geräten

Nachhaltiger Konsum heißt aber auch, Initiativen zu unterstützen, die sich gegen die künstliche Veralterung (Obsoleszenz) von Elektrogeräten stark machen.

Die 5-Sterne für Österreich – Partei fordert:

  • Ausweitung der gesetzlich verpflichtenden Fristen der Gewährleistung – ohne Beweislastumkehr – auf drei Jahre sowie bei langlebigen Konsumgütern sogar auf fünf Jahre. Oder auch: Ausweitung der freiwilligen Garantiefristen auf drei bzw. fünf Jahre.
  • Erlassen von Verordnungen durch die EU, die bei Androhung hoher Geldstrafen die künstliche Veralterung von E-Geräten untersagen, ebenfalls verbunden mit einer Beweislastumkehr: die Hersteller müssen ihrerseits nachweisen, dass keine Komponenten mit einer künstlichen Soll-Bruchstelle eingebaut wurden.

 

Wenn Sie sich dazu oder auch über andere große politische Fragen in unserem Land etwas genauer informieren wollen, dann sollten Sie die Programmbeschreibung zu den „5 Sternen für Österreich “ lesen, die als pdf-File vorliegt und bequem gelesen oder herunter geladen werden kann.

Broschüre 4 der 5 Sterne 3.10.2017

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Ein sehr treffender Song von Geier Sturzflug , warum wir uns alle mehr anstrengen  müssen!

 

 

 

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