Videoblog: Warum müssen wir uns vor dem Neoliberalismus fürchten? (2. Stern)

Auf die Frage, warum wir uns vor dem Neoliberalismus fürchten müssen, versucht dieser Videoblog eine Antwort darauf zu finden.

Hierbei findet ihr nur eine kurze Zusammenfassung über die Gefahren, die vom Neoliberalismus ausgehen. Maßnahmen dagegen sind auf dem Videoblog zu finden

Unter dem 2. Stern finden sich all jene ein, die gegen den Neoliberalismus ankämpfen und für eine nachhaltige Wirtschaft eintreten.

Wir wollen keinen unkontrollierten Markt mit instabilen und befristeten Beschäftigungsverhältnissen, keine prekären Löhne und miese Sozialstandards sowie keinen weiteren Sozialabbau wie von der derzeitigen Regierung geplant, keine Vergiftung unserer Umwelt und letztlich von uns selbst, aber auch nicht, dass die Reichen in unserem Land immer reicher werden – und der Mittelstand immer ärmer.

Man hört immer wieder, was ist denn am Neoliberalismus so schlimm? Darf ich Euch die vier apokalyptischen Reiter des Neoliberalismus vorstellen:

 

  • 1. Reiter: Der Spekulant

1973 wurde das Finanzkasino wieder eröffnet, nachdem es nach der Wirtschaftskrise 1929 geschlossen wurde. Seither ist es ungleich profitabler kurzfristig zu spekulieren als langfristige Investments in Unternehmen der Realwirtschaft zu tätigen. Und Zusammenbrüche – wie beispielsweise 2008 – fängt dann der Steuerzahler mit hunderten Milliarden  € wieder auf.

Drei statistische Kennziffern zur Veranschaulichung der Macht des Finanzkapitals:

  1. Täglich kreisen vier Billionen Dollar Finanzkapital rund um den Erdball.

  2. 2015 betrug der außerbörsliche Handel mit Derivaten 493 Billionen US-Dollar, der Umsatz der weltweiten Realwirtschaft lag aber nur bei 73 Billionen US-Dollar. Dies entspricht ungefähr einem Siebentel des Finanzkapitals.

  3. Nur zwei Prozent der Finanzgeschäfte weisen einen Bezug zur Realwirtschaft auf.

 

  • 2. Reiter: Der Shareholder

Bis in die 90er Jahren hinein verfolgte man in vielen Vorstandsetagen der Aktiengesellschaften in den mitteleuropäischen Ländern das Konzept des Stakeholders.

Diese Politik wurde aber in den 90er Jahren vom Konzept der „Shareholder“ abgelöst, da sich dieses für den globalen Handel als ungleich konkurrenzfähiger erwies.

Ein am „shareholder value“ orientiertes Unternehmen kennt nur ein einziges Ziel, dem sich alle anderen unterordnen müssen: die kurzfristige Maximierung des Gewinnes. Erreicht wird dies durch ein schlankes Unternehmen. D. h. Lohndruck, Einführung prekärer Arbeitsverhältnisse, Abbau von Sozialleistungen, keine Betriebspensionen mehr, Outsourcing aller Nebenleistungen wie Rechnungswesen und EDV u. a.m..

Eine Rückkehr zum „Stakeholder-Konzept“ ist  aber nicht zu erwarten! Die 200 mächtigsten Akteure des Weltfinanzwesens wie amerikanische Pensionsfonds, große Familiendynastien, die geballten chinesischen Staatsfonds, arabische Fürstentümer und russische Oligarchen versammeln zusammen mehr als 40 Billionen US-Dollar – das sind 60 % des Bruttoinlandsproduktes  der gesamten Welt oder fast das Dreifache der Wirtschaftsleistung der EU.

 

  • 3. Reiter: Das Großunternehmen

Nicht mehr als ungefähr 1.400 bzw. 3 % der etwas über 43.000 international tätigen Unternehmen kontrollieren 80 % der Weltwirtschaft.

Durch zwei Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten wurde und wird immer noch die in der Geschichte einmalige Konzentration in der Wirtschaft vorangetrieben.

  1. Die Welt gehört den in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Männern wie Larry Fink (Jahreseinkommen: 26 Millionen US-Dollar) von der Vermögensverwaltung „Blackrock“, die über 5 Billionen – also 5.000 Milliarden US- Dollar – eingesammelt hat. Die 10 größten Unternehmen in dieser Branche können sogar über 20 Billionen US-Dollar disponieren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aller EU-Länder liegt aber nur bei 16 Billionen US-Dollar als Größenvergleich.

  2. Digitale US-Unternehmen wie Google, Facebook, Apple, Amazon, aber auch Uber, Airbnb und andere, zielen ebenfalls auf die Ausschaltung der Konkurrenz und Marktbeherrschung in ihren Branchen, um danach die Spielregeln und die Preise diktieren zu können.

  • 4. Reiter: Die Ungleichheit

Ökonomen der Linzer Johannes Kepler Universität haben, basierend auf den neuesten Daten der Oesterreichischen Nationalbank (2016) berechnet, dass…

  • 1 % (die Reichsten) in unserem Land bereits über 40,5 % des österreichischen Nettovermögens verfügen, aber …

  • 50 % (die „Ärmsten“) mit nicht viel mehr als 2,5 % auskommen müssen.

 

 

 

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