Videoblog: Mikroplastik im Hirn? Nein, Danke!

Trinken Sie aus Plastikbechern oder Plastikflaschen?

Kaufen Sie Nahrungsmittel in Plastikverpackungen?

Und tragen Sie Plastikkleidung? Praktisch alle Kleidungsstücke enthalten Polyester- oder andere Plastikeinschlüsse.

Wenn Sie mit Ja antworten, dann müssen Sie sich dessen bewusst werden, dass über die Nahrungsaufnahme, Atmung sowie Haut  winzige Plastikteile (Nanopartikel) in Ihre Blutbahnen und Organe –  sogar bis ins Gehirn –  gelangen und dadurch Ihre Gesundheit nachhaltig gefährden können.

 

 

  1. Woher stammt Mikroplastik?

Als Mikroplastik bezeichnet man äußerst kleine Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser unter 5 mm. Wirklich gefährlich für unsere Gesundheit sind aber Plastikteile im Nanobereich, ungefähr ein 10.000stel Millimeter groß (die Größe von Bakterien), die aufgrund ihrer Winzigkeit die Schleimhäute – vor allem in Magen und Darm – durchdringen können.

Man unterscheidet drei Arten von Mikroplastik:

  • Primäres Mikroplastik Typ A (8 % der gesamten Mikroplastikmenge):

Mikro-Kunststoffpartikel werden seit Jahrzehnten Zahnpasten, Duschgels, Lippenstiften oder Peelingmitteln, aber auch Waschmitteln beigemengt. Die Hersteller fügen sie deshalb diesen Produkten bei, damit ein mechanischer Reinigungseffekt erzielt wird, der aber u. a. problemlos mit zerriebenen Walnussschalen auch erreicht werden könnte. Immer mehr Hersteller reduzieren aber diese problematische Verwendung von Mikroplastik.

Nach einer Empfehlung von Cosmetics Europe sollen bis 2020 Kunststoffpartikel zur Reinigung und Peeling in Kosmetika nicht mehr eingesetzt werden.

  • Primäres Mikroplastik Typ B – Additive (66 % der gesamten Mikroplastikmenge)

Zwei Drittel aller Additive (d.h. zusätzliche Beimengungen zum Plastik) bilden Phthalate (sogenannte „Weichmacher“), die dem Kunststoff seine Sprödigkeit und Härte nehmen und ihn dadurch besser form- und verwertbar machen. Solche „Weichmacher“ sind vor allem in PET-Flaschen und PVC zu finden.

Bisphenol A  (BPA) wird als Härtemittel dem Kunststoff beigemengt. Ohne BPA ist Hartplastik nicht denkbar. BPA ist die meistproduzierte Chemikalie der Welt. Sie kommt in vielen Alltagsprodukten wie Beschichtungen von Konservendosen, CDs, Autoarmaturen, Zahnfüllungen, Spritzen, Plastikverpackungen u. v. a. m. vor.

  • Sekundäres Mikroplastik ( 26 % der gesamten Mikroplastikmenge)

In Deutschland liegt der jährliche pro Kopfverbrauch von Plastik bei ungefähr 126 kg. In Österreich wird es  vermutlich ähnlich sein.

Plastik verrottet aber nicht, sondern zerfällt in einem oft mehrere Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende andauernden Prozess in immer kleinere Teile. Und daraus entsteht dann sekundäres Mikroplastik.

 

  1.  Wie aber kommt Mikroplastik in Mensch und Tier?

(a) In den Mineralwässern werden daher oft die gleichen Konzentrationen an hormonähnlichen Stoffen wie in den Abwässern entdeckt.

Hierbei bildet das sogenannte  „Fleece-Material“ eine unheilvolle Rolle. Plastikfasern lösen sich beim Waschen aus der Kleidung und gelangen über Kläranlagen, die diese winzigen Fasern nicht völlig ausfiltern können, in das Grund-, Fließ- und Quellwasser.  Klärschlamm, der auf die Felder verbracht wird, trägt ebenfalls dazu bei, dass Mikroplastik in die Nahrungskette gelangen kann.

Und in zwölf von zwanzig untersuchten deutschen Mineralwässern in Plastikflaschen wurde  eine doppelt so hohe Belastung mit dem Sexualhormon Östrogen wie in Glasflaschen nachgewiesen. So die Ergebnisse einer Studie von Martin Wagner von der Frankfurter Goethe-Universität.

(b) Lediglich durch eine einzige Waschmaschinenladung mit Polyster – Kleidung gelangen bis zu sechs Millionen Mikrofasern ins Abwasser und damit in die Umwelt. Laut Recherchen des NDR-Wirtschaftsmagazins „Markt“ wurde auch erhoben, dass  im  deutschen Trinkwasser ungefähr sieben Plastikfasern pro Liter nachweisbar waren, aber fast 80 Plastikfasern pro Liter  im Bier bekannter deutscher Biermarken. Und dies trotz dem deutschen Reinheitsgebot! Na, dann Prost!

(c) Schätzungen zufolge werden bis 2025 250 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen schwimmen und im Laufe der Zeit in immer kleinere Teile zerfallen. Es gibt bereits jetzt vier Mal so viel Mikroplastik in den Ozeanen wie Plankton. Selbst in 11.000 m Tiefe, im Mariannengraben im Pazifik, wurde Plastikmüll gefunden.

Da aber Mikroplastikpartikel von Meerestieren gefressen werden, landen sie wiederum auf dem Teller der Verbraucher. Bon appétit!

 

  1. Gesundheitliche Auswirkungen

In bereits mehr als 800 wissenschaftlichen Studien wurden die gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf Mensch, Tier und Umwelt nachgewiesen.

Allerdings der letzte wissenschaftliche Direktbeweis einer nachhaltigen gesundheitlichen Schädigung konnte wie beim Ultrafeinstaub oder Rauchen nicht erbracht werden.

Um eindeutige unumstrittene wissenschaftliche Ergebnisse vorlegen zu können, bedürfte es aber eigener Experimente mit menschlichen Versuchspersonen, die gezielt den jeweiligen Schadstoffbelastungen ausgesetzt werden. Was aber aus ethischen Gründen nicht möglich ist.

Der Konsument kann sich daher auch nicht an die Industrie wenden, wenn es zu gesundheitlichen Schädigungen kommt, zumal das medizinische wie auch rechtliche Wissen darüber oft gar nicht gegeben ist.

Beim Mikroplastik macht aber nicht die Dosis das Gift aus, da sich vor allem BPA stetig anreichernd in den Körpergeweben bis hin zu einer tödlichen Dosis ablagert. So die Meinung von Prof. Dr. Dieter Swandulla von der Universität Bonn. Mein BPA-Bluttest führte aber zu anderen Erkenntnissen.

  • Zahlreiche Studien erhärten den Verdacht, dass Bisphenol A (BPA) …

… die Entwicklung des Gehirns beeinflusst, Depressionen begünstigt und zur Alzheimer-Krankheit führen kann,

… die Spermienproduktion verschlechtert und zur Unfruchtbarkeit führt,

… Krebserkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit sowie Herzkreislauferkrankungen zur Folge haben

und Veränderungen sowie Störungen des Erbguts bewirkt.

  • Auch Phthalate „Weichmacher“ stehen im Verdacht …

… wie BPA hormonell zu wirken,

… Testesteron zu unterdrücken,

… Gewichtszunahme zu fördern,

… Asthma, Krebs, Allergien sowie Funktionsstörungen im Gehirn auszulösen

und zu Frühgeburten zu führen.

 

  1. Habe ich auch Bisphenol A in meinem Blut?

Mindestens 74.000 Partikeln Mikroplastik gelangen pro Jahr durch die Aufnahme von Nahrung, Getränken sowie Atemluft in den Körper jedes Amerikaners. Dies ergab die Auswertung von 26 Einzelstudien, für die Speisefische, Zucker, Salz, Luft sowie Wasser aus Flaschen und Leitungen untersucht wurden. (Der Spiegel, Nr. 24/8.6.2019)

Und in Europa wird es nicht viel anders sein.

Die Schadstoffbelastung durch BPA, jene weltweit am häufigsten produzierte Chemikalie, die dem Härten von Plastik dient, kann durch spezielle Tests gemessen werden.

Der Umweltredakteur Mark Perry von der Kronenzeitung unterzog sich im März 2019 eines BPA-Tests.

Die Blutprobe wurde im Wiener Labor Dr. Dostal ausgewertet und erbrachte ein niederschmetterndes Ergebnis: 4,8 µg – Mikrogramm – pro Liter. Mehr als doppelt so hoch wie der Referenzwert von 2,0 µg – Mikrogramm – pro Liter.

Ende Mai 2019 unterwarf ich mich ebenfalls eines solchen Bluttests – und zwar mit dem für mich aber positiven Ergebnis: <1 µg Mikrogramm pro Liter. Und dies, obwohl ich vermutlich doppelt so alt bin, aber nur halb so umweltbewusst wie ein Krone Umweltredakteur lebe.

Eine der möglichen Erklärungen für diese widersprüchlichen Ergebnisse dürfte sein, dass BPA nicht – wie von kompetenten Medizinern vermutet wird –  völlig und für immer im Körper abgespeichert, sondern zum Teil wieder ausgewaschen wird. Für diese Annahme spricht, dass ein BPA-Test auch mithilfe einer Urinprobe durchgeführt werden kann.

Eine massive Verunsicherung der Menschen bleibt aber bestehen. Es wäre daher dringend geboten, die BPA-Belastung – vor allem bei Kindern – über einen längeren Zeitraum hinweg zu untersuchen, um abschätzen zu können, welche Anteile an Plastikschadstoffen und vor allem an anderen toxischen Stoffen wie z. B. Schwermetalle mit welchen gesundheitlichen Folgen im Blutkreislauf verbleiben.

 

 

  1. Maßnahmen

Im Folgenden soll eine kleine Auswahl von Vorschlägen, um die Plastikflut zu stoppen, präsentiert werden:

(1) Rosemary Waring, Toxilogie-Forscherin von der Universität Birmingham:

  1. Es muss mehr geforscht werden. Wir wissen immer noch zu wenig über mögliche Folgen der Mikroplastikaufnahme für die Gesundheit. Niemand weiß wirklich, wie gefährlich Mikroplastik ist.
  2. Vorsorglich muss die Plastikmenge, die in die Umwelt gelangt ist, drastisch reduziert werden.
  3. Wir brauchen Kläranlagen, die auch Mikroplastik im Nanobereich aus den Abwässern herausfiltern.
  4. Und wir müssen das Plastik aus den Ozeanen bergen.

 

(2) Dr. Dieter Swandulla von der Universität Bonn:

In Plastik-Mineralwasserflaschen sind oft über 200 verschiedene  Inhaltsstoffe enthalten. Jeder Hersteller hat seine speziellen Geheimrezepturen, die er nicht offen legen muss. Bewertungen möglicher Gefahren für die Gesundheit gibt es vielleicht nur für 20 % der Substanzen.

(3) Tolerierbare tägliche Aufnahmegröße (TDI) 0,05 Milligramm BPA pro Kilogramm Körpergewicht. So von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegt.

Bei einem Körpergewicht von 78 kg wären dies ungefähr 3,9 Milligramm.

Angeblich werden diese Werte immer wieder unterschritten! Aber wie wird dies kontrolliert und wie soll es überhaupt kontrolliert werden? Darauf gab es aber bisher keine Antworten! Ganz zu schweigen von der additiven Wirkung dieser Schadstoffe, die sich oft – über Jahrzehnte hinweg – stetig anreichernd im Körper ablagern.

(4) Beweislastumkehr: Die Wissenschaft steht wie beim Ultrafeinstaub vor demselben Problem. Eine strenge Kausalität von Ursachen und Folgen ist nämlich  nicht nachweisbar.

Dennoch ist bemerkenswert, wie selbstverständlich die Öffentlichkeit die heimliche Umkehr der Beweislast geschluckt hat. Nicht mehr der Hersteller muss nachweisen, dass seine Plastikprodukte ungefährlich sind, sondern der Konsument muss zweifelsfrei den Nachweis erbringen, dass eine Erkrankung von einem konkret zu benennenden Anbieter ausgelöst wurde. Praktisch ein Ding der Unmöglichkeit!

(5) Belastung der Donau mit Plastik. PET-Flaschen und Einwegwindeln benötigen bis zu 450 Jahre bis sie im Meer zersetzt sind. Aber diese Argumentation greift etwas zu kurz, wenn man sich nur auf das Mikroplastik konzentriert. Sensible Ökosysteme sind noch durch weitere toxische Stoffe wie beispielsweise Pestizide und Schwermetalle u. a. m. verseucht. Bei einer von der Universität York/GB durchgeführten Studie wiesen Proben aus der Donau bei Wien eine viermal so hohe Antibiotika-Dosis auf als gesundheitlich verträglich ist. Wie 711 Messungen in 72 Ländern ergaben, sind die Werte an Medikamentenrückständen europaweit in der österreichischen Donau am höchsten und werden nur von Messungen in Afrika und Asien übertroffen.

(6) Europa ist nach China der weltweit größte Plastikproduzent. Daher reicht ein Verbot der EU von Plastikgeschirr bis 2021 nicht aus.

(7) Wie  aber kommen wir aus der Plastikfalle heraus?

  1. Wir brauchen nicht nur ein Klimaabkommen, sondern auch ein Abkommen für die Ozeane und zudem eine neue Öko-Bewegung
  2. Über den Umweltschutz hinausgehend ist auch eine neue Gesinnung notwendig.
  3. Und es bedarf eine tiefen Gefühls der Verbundenheit mit den Menschen, den Tieren und  der Natur.

(8) Die Bundestagsfraktion der deutschen Grünen fordert eine internationale Konvention, um die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll zu stoppen.

Hierbei kann das Montreal-Protokoll von 1987 ein Vorbild sein, das eine Reduktion der  ozonschädlichen  FCKW-Gasen vorsah. Eine solche Konvention sollte beinhalten:

  1. Es müssen bezüglich der Produktion von Plastik klare Ziele bezüglich ihrer Reduktion vorgegeben werden.
  2. Zuwiderhandelnde müssen mit klaren Strafmechanismen konfrontiert werden.
  3. Plastikexporte in Länder mit nachweislich schlechten Entsorgungssystemen müssen gestoppt werden. (Spiegel 5/ 26. 1. 2019: Internationale Konvention gegen Plastikmüll in den Meeren)

(9) Beschluss der deutschen Grünen aus dem Jahr 2016:

  1. Angesichts des Ausmaßes der Verunreinigung unserer Gewässer mit Mikroplastik halten wir deshalb die freiwilligen Maßnahmen der Industrie für nicht ausreichend. Dafür braucht es gesetzliche Regelungen.
  2. Wir GRÜNE werden geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Verbraucher über die Gefahren von Mikroplastik in unseren Flüssen und in der Nahrungskette zu informieren. Zudem rufen wir die Verbraucher dazu auf, auf derartige Produkte zu verzichten.
  3. Auf kommunaler Ebene wollen wir uns dafür einsetzen, dass, wo immer möglich, Klärwerke mit entsprechenden Reinigungsstufen zur Elimination von Mikroverunreinigung (Reduzierung von Plastikanteilen) nachgerüstet werden.
  4. Letztendlich muss Plastikmüll – vor allem Verpackungsplastikmüll – reduziert werden. Die Umsetzung der EU-Richtlinie bezüglich des Verbotes von Plastiktüten ist ein erster Schritt dazu. Diesbezüglich sollen auch Initiativen unterstützt werden, um biologisch abbaubare Materialien als Ersatz zum Plastikmüll zu favorisieren.

(10) Kurier vom 6. 3. 2019: Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Chemischen Industrie in Österreich (FC/Ö):

Argumente pro Plastiksackerln:

  1. Ein Plastiksackerlverbot – laut EU als Richtlinie verordnet und von der österreichischen Bundesregierung als die Umweltmaßnahme verkauft – ist eine reine Symbolpolitik, denn Plastiksackerln werden deutlich häufiger benützt als jene aus Papier.
  2. Daher ist auch der Energie- und Wasserverbrauch pro Papiersackerl höher. D.h. letzteres hat eine deutlich schlechtere Ökobilanz.
  3. Gäbe es keine Plastikverpackungen mehr, dann bestünde die Gefahr von Epidemien, da dann weder unverpacktes Fleisch noch Gemüse frei von Bakterien wäre.
  4. Bestimmte Bioplastiksackerln – als die Alternative angepriesen – sind aber ein reiner Marketingschmäh, da diese nur unter hohen Temperaturen mit welchen Schadstoffemissionen (?) abgebrannt werden können.

(11) Verbot von Bisphenol A (BPA), wobei das von der Industrie favorisierte Bisphenol B (BPB), das ähnlich toxisch wie BPA sein soll, kein Ersatz sein darf, sowie des Weiteren auch ein Produktionsverbot von Phthalaten („Weichmachern“).

(12 Das renommierte deutsche  Forschungsinstitut, Fraunhofer,  fasste im Anschluss an eine eigenen Studie über Mikroplastik zusammen:

       a) Jeder von uns:

  1. Abfälle vermeiden und Abfälle einsammeln
  2. Abfälle nicht über das Abwasser entsorgen
  3. Langlebige Reifen benützen sowie defensiv fahren
  4. Produkte mit Mikroplastikperlen in Kosmetikartikeln usw. meiden

 

      b) Politik und Kommunen:

  1. Pfandsystem auf- bzw. ausbauen
  2. Plastik-Produkte, die sofort weggeworfen werden, einfach verbieten.
  3. Finanzielle Anreize für höhere Recyclingraten zu schaffen.

 

      c) Wissenschaft und Industrie:

  1. Abriebs- und verwitterungsarme Kunststoffe entwickeln
  2. Abbaubarkeit von Kunststoffen verbessern
  3. Das Recycling von Kunststoffen verbessern
  4. Kritische Additive substituieren
  5. Neue Filtersysteme entwickeln

       d) Siedlungswasserwirtschaft und Straßenreinigung:

  1. Straßenreinigung optimieren und verbessern
  2. Rückhaltesysteme in Trennsystemen und für Mischwasserabschlägen  ausbauen
  3. Niederschlagsentwässerung verbessern
  4. Straßenreinigung intensivieren und optimieren
  5. Kunststoffbelastung im Klärschlamm reduzieren.

 

(13) Auch Wikipedia bringt Vorschläge ein:

  1. Vermeidung von industriell produzierten Nahrungsmitteln und in Dosen verpackten Nahrungsmitteln.
  2. Vermeidung von Aufbewahrungsmitteln aus Kunststoff. Vor allem kein Erhitzen von Kunststoffprodukten (z. B. in der Mikrowelle)
  3. Vermeidung von Kunststoffflaschen bzw. Mehrfachverwendung
  4. Vermeidung von Spielzeug aus Plastik
  5. Völligen Verzicht auf Plastikprodukte, die beispielsweise Weichmacher, Bisphenol A und anderes mehr enthalten.
  6. Keine Benutzung von Kosmetika mit Duftstoffen
  7. Vermeidung des Kontaktes mit Thermopapier, z. B. von Kassazetteln
  8. Ernährung durch Bio- und regionale Lebensmitteln, zu deren Produktion keine synthetischen Pestizide verwendet wurden.

(14)  In Österreich liegt derzeit die Recyclingrate von Plastik bei 34 %. Zu Granulat verarbeitet werden allerdings nur 26 %. Anzustreben ist eine drastische Erhöhung der Recyclingrate.

(15) „Last but not least“ ausgewählte Vorschläge der 5-Sterne-für-Österreich-Partei

a.Welche der Nahrungsmittel, die bisher in Plastik verpackt waren, kann ich durch welche natürlichen Materialien ersetzen? Beispielsweise durch Glasflaschen, Jute, Körbe, Baumwollsäcke oder biologisch abbaubare Beutel aus Maisstärke?

b. Kauf von Nahrungsmitteln aus der Region – plastikfrei verpackt. Das ist die Losung!

c. Bei jedem Waschgang gelangt eine Vielzahl von Plastikpartikeln aus der Kleidung ins Abwasser. Alternativen dazu sind reine Baumwoll-, Wolle- oder Leinenbekleidung – zum Teil zu höheren Preisen – sowie der Kauf von Modal-Textilien (d.h. aus Zellulose).

d. Waschmittel und Kosmetikartikel ohne Mikroplastik zur Reinigung kaufen.

e. Verbot wie in der Schweiz, dass Klärschlamm von den Kläranlagen direkt auf die Felder verbracht wird, wodurch Mikroplastik wiederum in die Nahrungskette gelangen kann.

f. Es ist des Weiteren ein Pfandsystem für Plastikflaschen und Dosen anzudenken, wodurch zwar nicht der Müll als solcher eingedämmt, sehr wohl aber das Recycling forciert werden könnte.

g. Die 5-Sterne-für-Österreich-Partei fordert mit Nachdruck die Einführung einer nationalen Plastiksteuer. Da die Kosten von Kunststoffprodukten nur ein Viertel der für natürliche Alternativen ausmachen, wird die Industrie nur nach einer  deutlichen Erhöhung ihrer Herstellkosten nach Alternativen suchen.

Eine solche zweckgebundene nationale Steuer (eine EU-weite Einhebung wäre  allerdings wünschenswert) darf nur für medizinische Forschungen sowie für die Suche nach kostengünstigen Alternativen zum Plastikmüll verwendet werden.

Vorzuschlagen ist daher ein Zuschlag von 20 % auf die Herstellkosten von PET-Flaschen, Kaffee- sowie Joghurtbechern, Verpackungsmaterial aus Kunststoffen und  allen anderen Plastikendprodukten.  

h.  Seit April 2019 wird in Großbritannien wie auch in Irland eine neue Steuer auf stark gezuckerte Getränke eingehoben.

Diese  britische Steuer  sieht eine Abgabe von umgerechnet 0,20 € pro Liter auf jene Getränke vor, die mehr als 50 Gramm Zucker je Liter enthalten. Bei höheren Zuckerwerten, gibt es auch höhere Zuschläge.

Auch für Österreich wäre eine solche Steuer auf zuckerhaltige bzw. zuckerersatzstoffhaltige Produkte einzufordern.

Zudem ist auch ein Werbeverbot von zuckerhaltigen Produkten für Kinder  und mit Kindern als Darsteller auszusprechen. Zucker ist die neue Zigarette!

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