Lost-Generation-Volksbegehren „Rettung unserer Sparbücher“ vom 19. bis 26. Juni 2023

Ungeheuerliches begab sich jüngst in Wien. Mir fehlen die Worte! Eine Verzweifelte von der „Lost Generation“ (Verlorene Generation) klebte sich mit ihrem Hund vor einer österreichischen Bank fest, um gegen die Vernichtung unserer Sparbücher zu protestieren.

Wie die 5-Sterne-für-Österreich-Partei aus zuverlässig trüben Quellen erfuhr, hat die Staatsanwaltschaft bereits Vorerhebungen zwecks Bildung einer kriminellen Vereinigung von Mensch und Hund eingeleitet.

Warum aber kam es zu dieser Verzweiflungstat? Eine simple Erklärung dazu bietet die galoppierende Inflation in den beiden letzten Jahren. Nur für den April 2023 wies Statistik Austria  9,7 Prozent als Inflationsrate (Index der Verbraucherpreise) aus – und 13,2 Prozent für Lebensmittel. Etwas weniger – und zwar 8,8 Prozent – werden für den Mai geschätzt.

Während Bundesregierung sowie Landesregierungen Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Inflation auf das tägliche Leben der Menschen, deren etwaige Wirksamkeit ich nicht beurteilen möchte, trafen, blieb die schändliche Enteignung unserer Sparguthaben völlig unberücksichtigt und wurde von den Medien unseres Landes nicht einmal wahrgenommen.

Dass aber Bundesregierung und Österreichische Nationalbank eine solche brutale Enteignung privater Sparer zuließen, war aber nicht immer so!

Vor ungefähr 50 Jahren rollte wie 2022 eine fast ebenso heftige Teuerung durch unser Land. Damals gewährten aber unsere Banken den Sparern Zinsen bis zu fünf Prozent p. a. auf täglich fällige Sparguthaben, da die Leitzinsen der damals noch wirklich unabhängigen Österreichischen Nationalbank dementsprechend hoch waren. Für gebundene Spareinlagen gab es dann noch höhere Zinsen, sodass Realzinsgewinne (d.h. die Sparzinsen waren höher als die Inflationsrate) erzielt werden konnten.

Diesmal rettet uns aber keine Nationalbank mehr! Hinzu kommt, dass die Großbanken unseres Landes nicht einmal die Erhöhung der Leitzinsen von mageren 3,75  Prozent (Stand: Mai 2023) durch die EZB an die leidgeprüften Sparer weitergeben und sie vielmehr mit mickrigen 0,32 Prozent p.a. (abzüglich der KESt.) abspeisen.  

Es wird immer wieder übersehen, dass nicht eine hohe Inflation als solche unsere Sparguthaben vernichtet, sondern unsere Banken, die auf die Sparguthaben keine Zinsen mehr zahlen und auch an Anleihen so gar nicht mehr interessiert sind. Der Grund hierfür ist einfach zu benennen: Die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie – die Banken – brauchen nämlich das Geld der Sparer nicht mehr!

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebte bis vor gut zwei Jahren eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Selbst eine solche moderate Inflationsrate führte aber innerhalb von zehn Jahren bei einer faktischen Nullzinspolitik der EZB zu einem Kaufkraftverlust von 18 Prozent.

Mit anderen Worten: 2021 erhielt ich verglichen mit 2011 für 100 Euro nur mehr Waren und Dienstleistungen im Wert von 82 Euro.   

Mit dieser Politik der EZB werden vor allem die „kleinen“ Leute bestraft, die nicht auf andere Sparformen ausweichen können!

Die nunmehr vorgestellte Tabelle vermittelt eindrucksvoll die Kaufkraftverluste bei zwei, fünf und acht Prozent jährlicher Inflation: Wieviel sind 100 Euro nach zehn oder zwanzig Jahren noch wert?   

Dabei erweist sich eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von acht Prozent – bei einer gegebenen Nullzinspolitik österreichischer Banken für täglich fällige Gelder – als ein Brandbeschleuniger ersten Grades: Halbierung der Sparguthaben innerhalb von nur zehn Jahren!

Es drängt sich daher die einfache Frage auf: Warum geben österreichische Großbanken selbst die eher bescheidenen Erhöhungen der Leitzinsen an ihre Sparer nicht weiter?

Laut Oesterreichischer Nationalbank – aktueller Stand März 2023 –   gewähren österreichische Banken auf täglich fällige Spareinlagen (Taggeld) 0,32 Prozent p.a..  

Dies entspricht in etwa einem Fünfzehntel für täglich fällige Spareinlagen von fünf Prozent im Jahr 1974. Eine kalte Enteignung unserer Sparguthaben ist daher angesagt!

Die aktuellen Realzinsverluste (Stand Mai 2023) betragen bei täglich fälligen Sparguthaben mehr als minus neun Prozent pro Jahr und für  solche mit bis zu einer zweijährigen Bindung zwischen minus sieben und acht Prozent.

Zur Wiederholung: Die Realzinsen lassen sich aus der Differenz zwischen Nominalzinsen und Inflationsrate berechnen. Und die Zinsen ihrerseits, so geringfügig sie immer sein mögen, unterliegen noch der Kapitalertragsteuer (KESt.) von 25 Prozent.

Die Erklärung, warum österreichische Banken privaten Sparern keine Zinsen mehr zahlen, enthüllte DER SPIEGEL in seiner Ausgabe vom 4. 2. 2023,Nr. 6. Ich zitiere: „ Deutlich besser ergeht es den Banken. Sie profitieren etwa vom stark gestiegenen Einlagenzins, einem der Leitzinssätze der EZB. Die Notenbank verzinst damit überschüssiges Geld der Geschäftsbanken, das diese über Nacht bei ihr parken. Seit Donnerstag liegt der Satz bei 2,5 Prozent – und damit so hoch wie zuletzt im Jahr 2008.“ 

Seit dem 10. Mai 2023 gilt übrigens im Euroraum ein durch die EZB festgelegter Zinssatz für Übernachteinlagen von 3,25 Prozent. Und wieviel davon geben unsere Banken an die leidgeprüften Sparer zurück? Genau Null-Komma-Josef! 

Daher wurde von den 5-Sternen-für-Österreich ein Volksbegehren zur Rettung unserer Sparbücher eingebracht.

Das im Zeitraum vom 19. bis zum 26. Juni 2023 durchgeführte Volksbegehren „Rettung unserer Sparbücher“ erbrachte nur 71.000 Unterstützungserklärungen, erreichte daher die für eine Behandlung im Parlament notwendigen 100.000 Unterschriften nicht.

Was eigentlich sehr schade ist!

Dieses sehr günstige Sparangebot, Sparbuch „Austria A“, galt auch für alle gemeinnützigen Vereine und Organisationen des Landes. Die meisten gemeinnützigen Organisationen haben nämlich die Rechtsform eines Vereines gewählt.

Hätte dieses Volksbegehren die notwendigen 100.000 Unterschriften, die eine Behandlung durch das Parlament erforderlich macht, erhalten, dann hätten wir folgenden Vorschlag unterbreitet:

Der zu subventionierende Zinssatz gilt dann immer für ein Kalenderjahr und wird aus der Inflation des Vorjahres berechnet.

Ich habe in diesem kurzen Blogbeitrag versucht, die wichtigsten Argumente, warum unsere Sparbücher gerettet werden müssen, nachvollziehbar zu präsentieren.

Mehr dazu ist in einem etwas ausführlicheren pdf-File nachzulesen, das auf der 5-Sterne-für-Österreich- Website im Anschluss an den Blogbeitrag zu diesem Thema beigefügt wurde.

Es liegt daher an Ihnen, ob dieses Volksbegehren ein Erfolg wird. Von anderswo ist keine große Hilfe zu erwarten!

Die Politik hielt sich bei diesem Thema eher abseits. Nur zwei der Oppositionsparteien (die ach so soziale SPÖ war aber nicht darunter) unterstützen dieses Projekt, zumindest verbal.

Die Medien unseres Landes negierten bisher unser Anliegen total und die Banken ihrerseits  hintertrieben es sogar, zumindest eine davon.

Für die Anmeldung des Volksbegehrens „Rettung unserer Sparbücher“ war es nämlich notwendig, ein Girokonto zu eröffnen. Dieses Ansinnen wurde aber von meiner Hausbank, einer ehemaligen österreichischen Bank,  wegen Arbeitsüberlastung abgelehnt. So gehen Großbanken unseres Landes mit ihren langjährigen Kunden um!   Ich kann es auch sagen: Es war die „Bank Austria“, die sich so kundenfeindlich verhielt.  

Ermuntern Sie daher Ihre Verwandten, Freunde und Bekannten zur Teilnahme am Volksbegehren „Rettung unserer Sparbücher“ in der Zeit vom 19. bis 26. Juni 2023.

Abschließend möchte ich noch einen Einwand gegen jegliche „Rettung unserer Sparbücher“ entkräften. Von den Jungen wird vielfach der Einwand vorgebracht, dass sie ohnehin über keinerlei Ersparnisse verfügen und daher ein solcher Vorschlag ins Leere ziele. Dabei wird aber völlig übersehen, dass sie oft von den älteren Generationen alimentiert werden. Eine solche kalte Enteignung privater Sparguthaben würde dann diesen Geldfluss versiegen lassen.

Die an dieser Stelle als pdf-File beigefügte Broschüre kann bequem gelesen, herunter geladen und ausgedruckt werden. Bitte, klicken Sie es an!

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